Forum des SFV-Dillenburg e.V.

Allgemeines - Fischen in Salmonidengewässern

Flyfisher - Do 02 Apr, 2009 18:53
Titel: Fischen in Salmonidengewässern

Schonendes fischen im Salmonidengewässer.

Um im Forellen -  oder Äschen - Bach schonend zu fischen gibt es mehr Möglichkeiten als nur die Fliegenrute.
Obwohl zugegebenermaßen das Fliegenfischen die eleganteste Art der schonenden Fischerei ist.
Für Angler, die des Fliegenfischen nicht mächtig sind gibt es Methoden, die mitunter um einiges effektiver sind als das Fliegenfischen mit der eigentlichen Fliegenrute.
So erreicht man z.B. Mit der Spinnrute und der nötigen Beschwerung, Stellen, die man mit der Flugangel nicht erreichen kann.
Als einfachste Art wäre wohl der schwarze Palmer zu nennen, den man mit der leichten Spinnrute an einem  3 - 5 Gramm schweren Blei hinter dem Vorfach, ähnlich wie einen Blinker durchs Wasser zieht. Der Blinker, mit Einzelschonhaken, ist zeitlich, speziell zu Saisonbeginn, ebenfalls sehr effektiv.
Ebenso wie Gummi- Fisch und – Twister mit der Spinnrute oder dem Dropshotsytem angeboten.
Des Weiteren wären zu nennen:
1. Nymphe, Nass - und Trocken - Fliege an der Wasserkugel.
2. Nymphe, Nass - und Trocken - Fliege am Tiroler Hölzel.
3. Nymphe, Nassfliege und Streamer am Spirolino.
4. Die französische Methode

Es widerstrebt mir, Diese überhaupt Publik zu machen, nur die Hoffnung dass auch Jene, die nicht viel laufen können, oder wollen, damit überzeugen zu können, mit künstlichem Köder zu fischen, veranlasst mich dazu diese radikal effektive Montage bekannt zu machen.
Ein länglicher Schwimmer, Tragfähigkeit 15 - 20 Gramm, wird so ausgebleit, dass er flach auf der Wasseroberfläche aufliegt. Das Klemmblei befindet sich dabei dicht vor der Fliege oder Nymphe, die nah über Grund oder auf Diesem  schleifend angeboten werden.
Nimmt nun ein Fisch die Fliege, Nymphe oder Streamer, wird der Schwimmer in die senkrechte Position, also nach Unten gezogen, fällt aber durch sein Gewicht wieder um und hakt den Fisch.
Diese Methode ist so radikal, ermöglicht sie doch jeden noch so tiefen Gumpen systematisch ab zu fischen, dass sie in den 80er Jahren, in Frankreich, landesweit verboten war.

Ihr seht also dass es durchaus effektive Methoden gibt Fische mit künstlichen Ködern  zu fangen ohne
„ die Naturköder „ Made, Wurm, Teig, Mais, Fleischwurst und wie sie alle heißen, zu benutzen.

Warum liegt mir das so sehr am Herzen? Ganz einfach: In einem Bach mit natürlichem Bestand, kommen auf eine maßige Bachforelle 10 ( zehn ) untermaßige Fische. Bei den Äschen ist die Bilanz ein wenig besser. Macht aber auch keinen großen Unterschied, da die Äsche entsprechend langsamer wächst.
Nehmen wir nun mal den Saisoneröffnungstag an dem sind dann so ungefähr 150 ( einhundertfünfzig ) Angler unterwegs, von denen Jeder seine drei Forellen fangen möchte. Also macht das schon mal 450
( vierhundertfünfzig ) Fische. Ihr seht schon wo das hin geht, jetzt müssen wir dieses Ergebnis ja noch mit 10 mal nehmen, da ja das Verhältnis Untermaßig / Maßig 1 zu 10 ( eins zu zehn ) beträgt.
Hoppla das sind ja, ja genau 4500 Fische die gefangen werden müssten. Zieht man davon jetzt die 450 Maßigen, die entnommen werden ab, bleiben 4100 untermaßige Bachforellen, von denen 90% , also 3690 übrig, die bäuchlings den Bach hinunter treiben, weil sie das Zurücksetzen nicht überleben, wie eine wissenschaftliche Studie belegt. Diese Studie besagt, das 90 % der mit Naturködergehakten Fische, das Zurücksetzen nicht überlebt, von den mit Kunstköder gehakten und zurückgesetzten Fischen überlebten hingegen 97 %.
Warum sieht man dann diese Massen tot abtreibender Fische nicht? Ganz einfach weil es sie nicht gibt.
Durch die langjährige Befischung mit Naturködern ist der natürliche Fischbestand derart reduziert, dass gar keine 4500 Untermassige Forellen im Gewässer vorhanden sind. Aber es genügen schon 45 bis 50 tote Bachforellen, die wie ich schon, nach einem Eröffnungstag zählen konnte, den Bach hinunter treiben, um einem gestandenen Fischer und Naturliebhaber die Tränen in die Augen zu treiben. Deshalb vermeide ich es mittlerweile, in der ersten Aprilwoche zu fischen, ich möchte mir diesen Anblick nicht mehr an tun.
In Anbetracht dieser Tatsachen sollten wir überlegen ob wir nicht doch den  „ Naturköderanglern „ zumuten können mit künstlichen Ködern in den Bächen zu fischen, zumal sie alle Chancen haben, mehr als genug Forellen in den Teichanlagen zu fangen.
Wen dies alles noch nicht überzeugt, dem kann ich gerne einmal ausrechnen wie viel  Geld gespart werden könnte, bei einer natürlichen Bewirtschaftung. Eigentlich kann sich das Jeder selbst ausrechen.
Brauchst nur zu schauen für wie viel Euro Besatz jedes Jahr in die Bäche gehauen wird. Ein Viertel dieses Geldes würde genügen um den Bach mit einsömmerigen Bachforellen zu besetzen. Dieser Besatz würde nach drei Jahren ganz wegfallen, da sich dann der Forellenbestand selbst erhalten würde.
Das ersparte Geld könnte in Teichbesatz investiert werden, so dass von Anbeginn der Umstellung schon mehr Geld für den Teichbesatz zur Verfügung stünde. Wenn man den Besatz so mischt, dass in den ersten beiden Jahren noch einige Fangfertige eingesetzt werden, ist eine kontinuierliche Befischung durchgängig möglich.
Edwin Hild - Fr 03 Apr, 2009 11:04
Titel:
Hallo Noby
Deine Ausführung bezüglich Kunstköder ist lobenswert.

Nur eine Anmerkung zu deiner Berechnung:
Der Mangel an mathematische Bildung gibt sich durch Nichts auffallender zu erkennen, als maßlose Schärfe im zahlenrechnen.
Flyfisher - Sa 04 Apr, 2009 20:00
Titel:
Hallo Edi, es freut mich dass dir meine Ausführungen gefallen haben.
Mit dem Rechnen ist es genau wie mit der Grammatik.
Wenn man schon längst die Schule verlassen hat, kommt man aus der Übung.
Sollte ich also einen Denkfehler in meiner Betrachtungsweise haben, kläre mich bitte auf, indem du mir den Rechenweg beschreibst. Ich bin für jede Hilfe dankbar. Nobody ist halt auch nicht perfekt.
Ich kann dir ja dann vielleicht im Gegenzug etwas mit der Grammatik weiter helfen.
Alle Zeiten sind MESZ (Sommerzeit)
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